… schnelle Hautretusche aus der Dose
In meinem Tutorial Frequency Separation habe ich euch einen sehr eleganten Weg gezeigt, Haut zu retuschieren. Die Bearbeitung auf der Texturebene kann jedoch je nach Ausgangsfoto viel Zeit in Anspruch nehmen.
Wenn es einmal schneller gehen soll und ihr mit kleinen Einschränkungen in der Qualität leben könnt gibt es noch ein Verfahren, mit dem man vor allem bei vielen Pickeln, Mitessern, Leberflecken und Sommersprossen zum Ziel kommt.
Wie ihr auf dem Ausgangsfoto seht ist das Hautbild sehr „unruhig“ mit vielen Flecken.
Rötungen sind recht schnell auch in der Frequency Separation auf der Farbebene beseitigt, aber was wenn es sich hier mal um viele Pickel oder sonstige Erhebungen handelt und ihr fix fertig werden wollt? Dann behelfen wir uns mit einem Trick: Wir nehmen den Kanal als Basis für eine neue Hautebene, auf der am wenigsten Störungen zu sehen sein werden: dem Rotkanal.
Dazu kopieren wir uns aus der Kanalpalette den Rotkanal und fügen ihn als neue Ebene ein. Da diese viel zu hell im Vergleich zum Ausgangsfoto sein wird brauchen wir noch eine Korrektur für die Luminanz. Am schnellsten geht das mit einer Einstellungsebene vom Typ „Helligkeit/Kontrast“. Wir müssen die Helligkeit senken und den Kontrast wieder herstellen. Die Werte hierfür müsst ihr durch Ausprobieren finden.
An dieser Stelle ergibt sich allerdings auch die oben erwähnte Einschränkung! Denn da ich die zu helle Rotkanal-Ebene abdunkeln muss ergeben sich häufig Differenzen zum Original in den Schattierungen und allen dunkleren Stellen. Außerdem können auch in diesem Kanal – nach Korrektur der Helligkeit – noch Flecken auftauchen. Wenn man damit leben kann ist das ok, aber man sollte sich darüber klar sein.
Man könnte übrigens sagen die Rotkanal-Ebene ersetzt hier die Texturebene aus der Frequency Separation und genau wie dort brauchen wir auch hier eine Ebene für die Farbe.
Dazu kopiere ich die Ausgangsebene und zeichne sie mit dem „Gaußschen Weichzeichner“ weich. Die Weichzeichnung sollte die Schattierungen erhalten aber störende Flecken, Rötungen etc. sollten verschwunden sein. In diesem Beispiel reicht daher ein Radius von 9 Pixeln, aber das ist von Foto zu Foto verschieden.
Sollte die Hautfarbe etwas vom Rest abweichen – also im Vergleich zu Hals, Dekolletee oder Armen – kann man mit einer zusätzlichen Farbton/Sättigungsebene den Hautton anpassen. Die weichgezeichnete Ebene muss auf dem Blendmodus „Farbe“ stehen.
Ich persönlich finde, dass das Ergebnis oft etwas zu schwammig wirkt, daher zeichne ich die Haut ebenfalls mit einem schnellen Trick noch etwas scharf.
Dazu fasse ich alle sichtbaren Ebenen auf einer neuen Ebene zusammen (STRG + SHIFT + ALT + e) und wende auf diese neue Ebene den Kunstfilter „Ölfarbe getupft“ mit den Einstellungen „Pinselgröße“ = 1 und „Bildschärfe“ = 1 an. Außerdem ändere ich die Deckkraft auf ca. 40%, aber auch hier müsst ihr euch an eurem Ausgangsfoto und dem gewünschten Ergebnis orientieren. „Ölfarbe getupft“ ist ein sehr einfacher und schneller Weg im Gegensatz zu den sonst üblichen Methoden zum Schärfen, bei dem ich nichts einstellen oder anpassen muss.
Besonders chic finde ich es, alle Retuscheebenen in einem Ordner zu sammeln und für diesen Ordner eine Ebenenmaske anzulegen, mit der ich genau steuere wo ich meinen Poren-Falten-weg einblenden will.
Und das war es auch schon: Einmal Poren-Falten-weg fix aus der Dose.
Ich danke an dieser Stelle wieder scottsnyde und der Fotodatenbank freeimages.com für das Foto.