Schärfen II

Schärfen mit dem Unscharf-maskieren-Filter

Wie man den Hochpassfilter zum Schärfens einsetzen kann habe ich ja bereits beschrieben. Aber auch bei dem beliebten Klassiker „Unscharf maskieren“ kann es zu Unsicherheiten in der Bedienung kommen. Darum will ich einmal kurz beschreiben, wie man am schnellsten damit gute Ergebnisse erzielt.
Als Beispiel dient uns dieses Hundefoto – der kleine ist doch echt goldig oder!

Den Filter „Unscharf maskieren“ findet man – auch wenn der Name eher an einen Weichzeichner-Filter erinnert – unter den Scharfzeichnungsfiltern. Er bietet uns drei Parameter an, die wir beeinflussen können. Welcher davon was macht zeigt sich gleich während der praktischen Anwendung:
Zuerst einmal wollen wir den Radius bestimmen. Dazu stellen wir – einfach damit wir die Änderungen besser sehen können – die Stärke auf einen Wert zwischen 300 bis 500 %. Ich nehme meist direkt 400.
Als Bereich, an dem wir uns orientieren, sollten wir einen Bildausschnitt mit vielen Details wählen. Oder auch gezielt eine Stelle, die wir betonen wollen oder die bereits als Blickfang wirkt.  In diesem Fall die Hundenase, die uns der Kleine entgegen streckt.
Jetzt verschieben wir den Regler für den „Radius“ oder geben Werte ein, bis wir mit dem Ergbenis zufrieden sind. Als Richtschnur dazu kann gelten, dass bei vielen kleinen Details der Radius kleiner, und bei gröberen Details größer sein sollte.

Als Tipp: In fast allen Adobe-Produkten kann man in solche Eingabefelder mit Links reinklicken, und anschließend mit den Pfeil-aufwärts- oder Pfeil-abwärts-Tasten den Wert erhöhen oder verringern!

Sind wir mit dem Radius zufrieden, nehmen wir uns den Stärke-Regler vor. In den allermeisten Fällen haben wir jetzt etwas überschärft. Durch verändern der Stärke machen wir quasi die Feineinstellung. So bin ich hier von 400 auf 250 % zurück gegangen.
Das war jetzt auch schon die Hauptarbeit!

Am Schwellenwert lohnt es sich zu drehen, wenn es in dem Bild glatte Flächen gibt, auf denen Störungen oder Rauschen durch das Schärfen verstärkt wurde. Mit dem Schwellenwert kann man das ausgleichen. Je höher nämlich der Schwellenwert, umso weniger Details werden geschärft. Gerade die kleinen Details fallen dabei als erstes weg. Stellt man den Wert jedoch zu hoch ein, kann  die gesamte Schärfung verschwinden.

Und das war auch schon die Benutzung des Unscharf-maskieren-Filters.

Als Tipp: Ich arbeite sowieso immer am liebsten so zerstörungsfrei wie möglich. Daher empfehle ich das Schärfen auf einer separaten Ebene durchzuführen. Das bietet nämlich noch die reizvolle Alternative, auf die geschärfte Ebene eine Ebenenmaske anzuwenden und nur die Bereiche einzublenden, die ich auch wirklich schärfen möchte. Zum Beispiel kann man so Bereiche mit Störungen / Rauschen einfach vom Schärfen ausschließen.

Was das Schärfen an sich angeht sollte man immer bedenken:
1) Es gibt keine Universal-Einstellung! Die optimalen Werte sind immer bildabhängig.
2) Schärfe ist immer auch Geschmackssache und subjektiv. Man kann es nie jedem recht machen.