Zahnweiß à la Photoshop

 

Strahlender geht’s nicht…

Bei der Bearbeitung von Portraits kommt früher oder später der Fall, wo ein zahnintensives Lächeln nicht ganz der gängigen Zielvorstellung gehorcht. Kaffee, Tee oder Zigaretten hinterlassen nach Jahren nunmal ihre Spuren.

Ein in der Regel empfohlenes digitales Mittel in Photoshop ist da eine Farbton/Sättigung-Einstellungsebene. Ich benutze stattdessen lieber eine Selektive Farbkorrektur-Ebene! Meiner Erfahrung nach ist das Ergebnis besser und es gibt mehr Möglichkeiten der Feinjustierung. Alternativ kann man aber auch mit einer Schwarzweiß-Einstellungsebene arbeiten, wie ich es im Tutorial „Zahnweiß à la Photoshop die Zweite“ beschreibe.

Sehen wir uns das Vorgehen an einem einfachen Beispiel an. Auf dem Bild sieht man links die Zähne vor dem Weißen, rechts danach.

Wie man sieht ein Bilderbuch-Zahnweiß – zumindest wenn man der Werbung einschlägiger Marken glauben darf. 😉

Nun erstellen wir eine neue Selektive Farbkorrektur-Ebene samt Ebenenmaske für die Zähne. Die Einstellungen der Selektiven Farbkorrektur sieht man hier:

Wir fangen mit dem Rotkanal an und senken den Magenta- und den Gelbanteil auf -100%. Das gleiche machen wir auch im Gelbkanal.

Manchmal bleiben trotzdem noch rötliche oder gelbliche Spuren übrig. Daher sehen wir uns den Weißkanal noch an. Wie vorher auch kann man hier ebenfalls den Magenta- und den Gelbanteil auf -100% senken. Das Ergebnis wird dann in den meisten Fällen aber zuviel Cyan zeigen – die Zähne bekommen einen deutlich blauen Look. Daher müssen wir hier auch den Cyan-Anteil senken. Nicht unbedingt auf -100% aber doch deutlich niedriger. Am besten auf Sicht. Man sollte beachten, dass ein glaubwürdiges Weiß einen ganz kleinen Anteil Cyan vertragen kann, da es sonst zu grau und einfach nur entsättigt wirkt. Also den Wert nicht zu tief setzen.

Erfahrungsgemäß sind die Zähne jetzt etwas zu hell oder zu dunkel – was ebenfalls dem widerspricht, was der Betrachter zu sehen erwartet. Eine Feinkorrektur kann man dann sehr einfach im Graukanal machen: Das Senken oder Anheben des Schwarzanteils steuert die Helligkeit. Entweder gleicht man jetzt die vorherigen Korrekturen aus oder man will gezielt ein strahlendes Zahnweiß erzeugen. Beides kann man an dieser Stelle tun. Man sollte es nur nicht übertreiben: Ich habe schon „korrigiertes“ Zahnweiß gesehen das wirkte, als würde es im Dunkeln auch ohne Taschenlampe auskommen… 🙂

Die Selektive Farbkorrektur-Ebene benötigt übrigens keinen speziellen Ebenenblendmodus. Ich lasse sie einfach auf „Normal“.

Diese Technik ist genauso auf das Weiß im Auge anwendbar. Dicke Äderchen im Auge wird man hier aber wie gewohnt vorher wegretuschieren müssen.